A-380 über Hanau - Foto: Gottlieb -
Hanau. Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky und Stadtrat Andreas Kowol begrüßen den Vorstoß der hessischen SPD-Landtagsfraktion, rechtsverbindliche und nicht bloß freiwillige Lärmobergrenzen für den Frankfurter Flughafen festzusetzen. Dazu sei es nötig, den Planfeststellungsbeschluss aus dem Jahr 2007 zu ändern.
Dieser habe auf 700.000 und damit auf „viel zu hohen Prognosen für Starts und Landungen auf Rhein-Main“ gefußt, so Kaminsky. „Der tatsächlichen Entwicklung entsprechen eher rund 500.000 Flugbewegungen jährlich“, erklärt Kowol wenige Tage, bevor sich Hessens Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir zu den Lärmobergrenzen äußern will. Diese zu regeln, steht im Koalitionsvertrag von CDU und Grünen im Land.
OB Kaminsky hebt hervor, dass Flughafen-Betreiber Fraport selbst künftig mit niedrigeren Flugbewegungszahlen – bei steigenden Fluggastzahlen in größeren Flugzeugen – rechne als bisher angenommen. Das sei rechtlich betrachtet ein wichtiger Sachverhalt, aufgrund dessen das hessische Wirtschaftsministerium als Genehmigungshörde den Planfeststellungsbeschluss ändern könne.
Für Stadtrat Kowol sind die Lärmobergrenzen nur mit Blick auf die gesamte Region ein wichtiges Thema. „Hier in Hanau sind wir schon heute an einer Belastungsgrenze durch Fluglärm angelangt“, sagt er. Seit dem Neubau der Landebahn Nordwest verursachten seit 2011 zwei parallel verlaufende Anflugrouten im Abstand von 1,5 km „einen Lärmteppich in der Stadt“.
Stadtrat Kowol sieht daher „in Hanau die Lärmobergrenzen längst überschritten“. Er fordert zusätzlich zu einem niedriger festgelegten Limit für Starts und Landungen „veränderte Anflugverfahren, um die Fluglärmlast gerechter als bisher im Rhein-Main-Ballungsraum zu verteilen“. (pshu)