Stadtrat Andreas Kowol (links) und Umicore-Vorstandsvorsitzender Dr. Bernhard Fuchs zeigen den staunenden Kindern, wie viel Puste sie haben. - Foto: Stadt Hanau -
Hanau. Dr. Bernhard Fuchs, Vorstandsvorsitzender der Umicore AG & Co. KG, und Hanaus Umweltstadtrat Andreas Kowol blasen einen bunten Luftballon auf. Ebenso wie Kinder der Tümpelgartenschule lassen sie die Luft entweichen, füllen den Ballon wieder mit voller Lungenkraft und knoten ihn zu. Sie tauchen diesen unter Wasser und lesen anhand der Skala im Wassereimer ab, wie viel Luft sie ausgeatmet haben. Fuchs und Kowol durchlaufen hier im städtischen Umweltzentrum eine Station des Lernlabors Luft. Bei diesem Experiment geht es um das Messen des Lungenvolumens.
Der Materialtechnologie-Konzern Umicore aus Hanau-Wolfgang unterstützt die Kurse im Umweltlabor für Dritt- bis Sechstklässler und -innen mit 6000 Euro. Auf diese Weise können zwölf Grundschulklassen kostenfrei mehr über das Element Luft erfahren.
„Diese gute Zusammenarbeit trägt schon seit 2013 Früchte“, dankt Stadtrat Kowol Umicore-Chef Dr. Fuchs. Zunächst unterstützte das Unternehmen die städtische Umweltbildungseinrichtung beim Aufbau des Wasser-Labors. Das ist übrigens – nach einer kurzen Fortbildung – ebenso von Lehrkräften kostenfrei ausleihbar wie vom kommenden Herbst das Lernlabor Luft.
Im ersten Kurs geht es um die physikalischen Eigenschaften und Bewegungen der Luft. Im zweiten Kurs liegt der Schwerpunkt darauf, was Luft für Lebewesen bedeutet. Die Inhalte können Schülerinnen und Schüler an verschiedenen Stationen selbst erproben.
So müssen sie beispielsweise im Sitzen bestimmen, wie oft sie einatmen. Zum Vergleich wiederholen sie diese Messung, nachdem sie eine Minute lang Seil gesprungen sind. Es geht darum zu erleben, dass lebensnotwendiges Atmen umso häufiger nötig ist, wenn für verstärkte Muskelarbeit eine größere Menge Sauerstoff gebraucht wird. An dieser Station erfahren die Kinder gleichzeitig, dass ein Neugeborenes in der Minute 43 Mal atmet, ein Erwachsener nur 15 Mal.
Wie fühlt sich ein Kind in Peking, wenn es wegen des dortigen Smogs eine Maske beim Freiluft-Fußballtraining tragen muss? Die Antwort geben die Tümpelgartenschüler an einer weiteren Station, nachdem sie das beim Fußballslalom im Umweltzentrum selbst nachempfunden haben. „Ich habe schlecht Luft gekriegt“, sagen sie unisono.
„Hier trifft sich quasi die Welt von Umicore mit dem Bildungsanliegen des Umweltzentrums“, sagt Umicore-Vorstandsvorsitzender Dr. Fuchs. Denn das Unternehmen ist weltweit führend beim Herstellen von Autoabgas-Katalysatoren. Die wiederum tragen zu sauberer Luft bei. Umicore verfolgt mit der Zusammenarbeit ein weiteres Ziel: „Wir wollen die Neugier der Kinder wecken und sie für Naturwissenschaften und Umwelttechnik begeistern“, so Dr. Fuchs.
Stadtrat Kowol meint: „Die Stadt Hanau ist in der Umweltbildung beispielhaft, aber ohne Unterstützer wie Umicore wäre das nicht möglich.“ Verantwortungsvoll mit der Umwelt und den natürlichen Ressourcen umzugehen, darin ergänze sich das Umweltzentrum mit heimischen Grundschulen „hervorragend“. (pshu)