Das Bild zeigt die neue Anlage in der Niedergründauer Straße - Foto: PM -
Langenselbold. Jedes Verbot ist nur so gut wie seine Kontrolle! Unter diesem Motto setzt die Stadt Langenselbold bereits seit Mitte der 1990er Jahre auf stationäre und mobile Geschwindigkeitskontrollen, teilt Ordnungsamtsleiter Peter Müller mit.
Entgegen der landläufigen Meinung, die Stadt fülle sich den Stadtsäckel, dienen diese Geräte dem Erhalt der Verkehrssicherheit, denn sie überwachen die Einhaltung der Geschwindigkeit an besonders überwachungsbedürftigen Streckenabschnitten. Letztendlich zeigen die Zahlen der Geschwindigkeitsüberschreitungen, ob eine Überwachung geboten ist oder nicht. So ist die Überwachung der Gelnhäuser Straße auf Höhe des Seniorenheims überflüssig geworden, wobei den Zahlen nach auf der Roten Hohl und der Niedergründauer Straße diese zwingend erforderlich sind. Auch auf der Hinserdorfstraße und am Brühlweg, welche auch offizieller Schulweg sind, wird die zulässige Höchstgeschwindigkeit regelmäßig überschritten.
Geschwindigkeitsbegrenzungen dienen der Entschärfung von gefährlichen Verkehrssituationen und nicht der Gängelung der Autofahrer. Müller weist darauf hin, dass eine Überwachung überflüssig wäre, wenn sich jeder Verkehrsteilnehmer dieser Tatsache bewusst wäre und seine Geschwindigkeit entsprechend anpassen würde.
Die in Langenselbold eingesetzten Geräte arbeiten noch mit analoger Filmtechnik und sind in die Jahre gekommen. Die Geräte werden reparaturanfällig und die Bildqualität ist nicht mehr auf dem aktuellen Stand der Technik. Aus diesem Grund werden dieser Tage vier digitale Geschwindigkeitsmessanlagen mit Lasermessung in Betrieb genommen.
Die Geräte in der Hinserdorfstraße und im Brühlweg werden an ihrem alten Standort ersetzt. Das Gerät in der Roten Hohl wandert die Straße hinauf in Richtung Hanauer Straße und in der Hinserdorfstraße entsteht eine neue Anlage. Die Anlage in der Gelnhäuser Straße wird ersatzlos entfernt. Die Standorte sind mit der Polizei abgestimmt, denn die Stadtverwaltung ist in der Standortfrage und Durchführung von Messungen an scharfe Vorschriften gebunden, welche durch die Polizei überwacht werden.
Die neuen Anlagen erfassen jedes Fahrzeug mit einem Laserstrahl und tasten die Geschwindigkeit ab. Dies ist gegenüber dem Messverfahren der alten Anlagen ein großer technischer Vorteil, da die alten Anlagen mittels in der Straße verlegten Induktionsschleifen ihre Messung durchführten. Diese Technik ist sehr wartungs- und reparaturintensiv.
Die Bilder werden nun Digital geschossen und lassen sich wesentlich leichter auswerten und aufbewahren. Ein weiterer Vorteil ist die schnelle Umrüstung der Geräte zur Messung der Gegenfahrbahn. Dies war in der Vergangenheit nur mit großem Aufwand möglich. Eine Überwachung beider Fahrtrichtungen ist jedoch dringend geboten, denn schließlich ist der Verkehr in beide Richtungen zu überwachen.
Unterstützt wird die Stadtverwaltung bei dieser Maßnahme durch eine externe Firma. Diese ist jedoch nicht finanziell an den Messungen beteiligt. Die Stadt Langenselbold mietet die Geräte an und lässt auch die Wartungen und den Service durchführen. Entgegen anderer Geschäftsmodelle ist es für die Firma auf Grund der gedeckelten Miete völlig unerheblich, wo die Geräte stehen und wie viele Verstöße festgestellt werden. Die Verwaltung hat sich hier bewusst gegen eine Beteiligung über eine sogenannte Fallzahlenpauschale und für die Miete entschieden, damit der Sinn und Zweck der Maßnahme für alle Beteiligten offensichtlich bleibt.
Trotz der neuen Technik ist und bleibt die beste Anlage jene, welche nicht auslöst, weil sich die Verkehrsteilnehmer an die vorgegebene Geschwindigkeit halten, bemerkt der Erste Stadtrat Gustav Schreiner. (Stadt Langenselbold)